Wildcamping in Deutschland: Geht das überhaupt?
von hinterland.camp
Wo ist Wildcamping in Deutschland erlaubt? Oder gibt es dafür keine Möglichkeit? Antworten auf diese und andere Fragen findest auf hinterland.camp
Wildcamping in Deutschland – erlaubt oder nicht?
Viele Urlauber*innen zieht es von den typischen Campingplätzen raus in die Natur. Sie wollen wild campen. Doch leider steht diesem Wunsch das deutsche Recht entgegen. Wildcamping in Deutschland ist somit grundsätzlich nicht möglich. Doch es gibt Ausnahmen. Wir zeigen sie dir.
Was bedeutet Wildcampen überhaupt?
Als Wildcampen wird das Campen im Freien, in der Natur oder auf öffentlichen Plätzen bezeichnet. Dabei spielt es keine Rolle, ob du ein Zelt aufschlägst oder deinen Camper abstellst. Sobald du einen nicht explizit fürs Campieren ausgewiesenen Platz zum Übernachten nutzt, kann das als Wildcampen interpretiert werden.
Ab wann wird von Wildcampen gesprochen?
Bist du mit deinem Wohnmobil unterwegs, darfst du zunächst einmal überall dort parken, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Ist dein Reisemobil schwerer als 2,8 Tonnen, darf es nicht mit zwei Rädern auf dem Bürgersteig geparkt werden. Parken bedeutet, dass du dich nicht in deinem Wohnmobil zum Übernachten aufhältst, du dein Mobil also nur abstellst, um nach ein paar Stunden oder ein paar Tagen wieder weiterzufahren.
„Lagern" darfst du dich in deinem Womo oder Camper für einen Tag auf öffentlichem Grund. Diese Übernachtungspause soll vor allem deiner Fahrtüchtigkeit dienen. Wenn du z.B. schon viele Stunden unterwegs warst und müde bist, darfst du in deinem Wohnmobil auf einem öffentlichen Parkplatz für eine Nacht ein „Erholungsschläfchen“ machen. Das bedeutet aber, dass du dich auf dem Platz nicht einrichten darfst und z.B. Tisch und Stühle nicht nach draußen stellen kannst. Das Lagern ist rein zweckmäßig zu verstehen. Es gilt eine Faustregel von zehn Stunden. Nach dieser Zeit solltest du wieder weiterziehen, um kein Bußgeld wegen „Wildcampen“ zu riskieren.
Infobox: Wem gehören Wälder und Wiesen in Deutschland?
In Deutschland gibt es keine Fläche, die niemandem bzw. allen gehört. Wenn du somit dein Zelt oder dein Wohnmobil ungefragt irgendwo auf einer Wiese, im Wald oder am Strand aufstellst, begehst du theoretisch Landfriedensbruch. So sind z.B. Wälder in Deutschland zu 48 Prozent in Privatbesitz, während die Bundesländer insgesamt rund 29 Prozent der Waldfläche in Deutschland, Gemeinden 19 und der Bund rund 4 Prozent Wald besitzen.
Wo darf ich in Deutschland wildcampen?
Grundsätzlich ist es in Deutschland nicht erlaubt, wild zu campen. Das verbieten in der Regel Naturschutz- oder Waldschutzgesetze der Bundesländer. Du darfst dein Wohnmobil oder deinen Camper zwar abstellen, um z.B. in der Natur wandern zu gehen oder eine Pause zu machen aber sobald du übernachtest, kann die Grenze zum Wildcampen überschritten werden.
Wirst du beim Wildcampen in Deutschland erwischt, droht dir ein Bußgeld. Das kann je nach Region empfindlich ausfallen. Da z.B. Wälder in Deutschland häufig auch im Privatbesitz sind, kann dir beim Camping auf fremden Grundstücken eine Anzeige wegen Landfriedensbruch drohen.
Auch wenn Wildcampen in Deutschland generell nicht gestattet ist, haben die Bundesländer nochmals eigene Regelungen. Am strengsten geht es in Bayern zu. Dort droht dir eine Strafe von bis zu 2.500 Euro, wenn du zum Beispiel wild in einem Natur-, Wasser- oder Wildschutzgebiet campen gehst. In Brandenburg liegt das Bußgeld fürs Wildcampen bei bis zu 100 Euro, aber auch in Hamburg kann die Geldstrafe bis zu 2.500 Euro betragen, wenn du dein Womo ohne Erlaubnis des Eigentümers auf fremdem Grund zum Campen abstellst.
In den übrigen Bundesländern wie Sachsen oder Schleswig-Holstein liegen die Bußgelder zwischen 10 und knapp über 100 Euro fürs Wildcampen. Das mag sich erst einmal nicht so dramatisch anhören, doch wenn du mehrfach erwischt wirst, kann es nochmals teurer werden.
Wo ist in Deutschland Camping legal in der Natur möglich?
Auch wenn es in Bezug aufs Wildcampen aus gesetzlicher Sicht in Deutschland nicht so gut aussieht, gibt es dennoch eine Alternative, denn:
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- Du hast die Möglichkeit, fast jede Region in Deutschland mit dem Camper zu entdecken, fernab von vollen Campingplätzen.
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Wo ist Wildcampen in Europa erlaubt?
Freunde des Wildcampens haben es in Europa nicht ganz leicht. Die Regelungen sind dabei nicht immer eindeutig. Ein Überblick:
- Hier ist das Wildcampen verboten: Frankreich, Portugal, Niederlande. Die Regelungen sind hier eindeutig und Verstöße können mit hohen Bußgeldern geahndet werden.
- Hier kommt es darauf an: In Italien, Österreich, Spanien oder der Schweiz gibt es keine einheitlichen Regelungen. Bevor du dein Wohnmobil aber einfach irgendwo aufstellst, solltest du vorher nachfragen.
- Hier ist Wildcampen erlaubt: In Schweden und Norwegen gilt das Jedermannsrecht. Entsprechend liberal sind die Regelungen beim Campen in der Natur. Wichtig ist, dass du respektvoll mit dieser Freiheit umgehst und z.B. keinen Müll hinterlässt.
In vielen anderen europäischen Ländern ist das Wildcampen zwar offiziell verboten, doch es wird häufig toleriert. Viele Gemeinden machen eine Ausnahme. Ebenso bieten Privatpersonen freie Stellplätze auf ihren Grundstücken an.
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Wild campen in Deutschland 2023 - ein Fazit
Wildcamping ist in Deutschland zwar nicht erlaubt, dennoch kannst du mit deinem Camper auch unterwegs frei auf öffentlichem Grund übernachten, wenn es nur für eine Nacht gilt und der Erholung dient. Was aber auf jeden Fall möglich ist: das Campen auf Stellplätzen von Privatpersonen. Und genau deshalb haben wir das Wildcampen für dich gezähmt und bieten dir im Hinterland viele Möglichkeiten, um in Alleinlage in der Natur campen zu gehen!